Ohne Sponsoren dreht sich kein Rad.
Erste Verträge für die Ostthüringen Tour unterschrieben - Doping-Skandale können des Radsportnachwuchses nichts anhaben.

Gera, OTZ, 15.02.2008

SSV-Präsident Wolfgang Reichert (I.) mit Vertretern der Partner Hectas Gebäudedienste, GWB Elstertal mbH, Bernert & Partner Steuerberatungsgesellschaft, WBG Aufbau, Sparkasse Gera-Greiz, Kraftsdorfer Fleischwaren und Ostthüringer Zeitung, Stadt Gera und Landkreis Greiz. (Foto: OTZ/Wiesner) Die Unwägbarkeiten eines Straßenrennens, die nehmen nicht viele Veranstalter auf sich - wer über belebte Straßen spurten will, der muss nicht nur eine ganze Latte von Auflagen erfüllen, sondern auch viele Helfer zur Hand haben, die die Strecke aufbauen, absichern und auch zügig wieder räumen. Uwe Jahn vom Landratsamt Greiz zieht den Hut vor solchem Ehrenamt: "Denn nicht der Renntag ist das Problem, sondern die Vorbereitung." Und die geht nun, zehn Wochen vor dem Start der sechsten Ostthüringen Tour, in die letzte Runde. Um Unterkünfte ist sich noch zu kümmern, um die Ausrichtung des Rahmenprogramms.

Organisiert vom SSV Gera 1990 und dem 1.RSV 1886 Greiz haben sich die Rennen zu einem der bedeutendsten Wettkämpfe für den Radsportnachwuchs zwischen sieben und 14 Jahren entwickelt. Und so werden auch in diesem Jahr über 150 junge Fahrer aus ganz Deutschland erwartet. Wieviele wirklich kommen, steht noch nicht fest: Anfang April ist Anmeldeschluss.

Sicher sind indes die ersten Sponsoren, gestern wurden die ersten Verträge über Geld- und Sachzuwendungen unterschrieben. Gut 90 Prozent des Gesamtetats wird durch Firmen gedeckt. Und deren Spendenbereitschaft konnten auch die Dopingskandale nichts anhaben, die im Vorjahr das Image des Radsportes stark beschädigten. "Wir sind von Anfang an dabei, unterstützen gern die Kinder und ihren Spaß beim Sport. Mit dem, was die Radprofis praktizieren, hat das nichts zu tun", findet Ernst Knabe von Hectas Gebäudedienste. "Und wenn der Nachwuchs mal groß ist, dann ist Doping hoffentlich kein Thema mehr", fügt er hinzu. Uwe Jahn denkt ähnlich: "Es ist wichtig, die Jugendlichen über die Folgen des Dopings aufzuklären, aber eigentlich ist das Thema hier weit weg." Tatsächlich konnte SSV-Präsident Wolfgang Reichert im Vorjahr einen Zulauf an jungen Radsportlern verzeichnen.

In einem mehrtägigen Wettkampf vom 25. bis 27. April wird der Nachwuchs nun seine Kräfte messen können. Wie gehabt wird die Tour in Gera mit dem Prolog in der Innenstadt eröffnet. Vor dem Startschuss gibt es die Kleine Friedensfahrt für die Sieben- bis Achtjährigen. Zum Rahmenprogramm gehört ein Rennen für Jedermann, die in Trikots der verschiedenen Firmen-Sponsoren starten. Um Geschicklichkeit geht es am zweiten Tag auf der Geraer Radrennbahn, auch wenn die Mädchen der U15 davon dieses Mal ausgenommen sind. Denn das Geschicklichkeitsfahren stößt bei vielen Vereinen auf wenig Gegenliebe, weil es im Trainingsplan eine wesentlich geringere Rolle spielt. Schnelligkeit steht dann im Mittelpunkt des Rundstreckenrennens in Silbitz. Als anspruchsvoll gilt das abschließende Straßenrennen in Greiz, hier wurde die Strecke für die U15-Schülerinnen von 13 auf 20 Kilometer verlängert, das ebenfalls mit einem Jedermann- und einem Seniorenrennen komplettiert wird. Wenn der Radsportnachwuchs in die Pedale tritt, könnte er in diesem Jahr einen ganz besonderen Ansporn haben: Der SSV Gera rechnet damit, dass bei Olympia 2008 in Peking auch zwei Geraer, Robert Förstemann und René Enders, dabei sind. Auch sie sind ihre ersten Rennen auf den Straßen der Stadt gefahren.   (Katrin Wiesner, OTZ, 15.02.08 /wjw)

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15.02.2008 - www.otz.de