Der Countdown läuft. In wenigen Tagen wird Geras Oberbürgermeister den Startschuss geben für die 19. Auflage der Ostthüringen Tour. Mehr als 250 junge Radsportlerinnen und Radsportler werden vom 30. September bis 2. Oktober 2022 bei der Drei-Tages-Veranstaltung um die begehrten Gelben Führungs- und Weißen Nachwuchstrikots sowie Pokale, Medaillen und Sachpreise wetteifern. Mit der Starterzahl sei man, so die Organisatoren, wieder im Bereich der Vor-Corona-Zeit. Wie schon in der Vergangenheit dominiert auch diesmal das Peloton der Altersklasse U13m mit knapp 100 Aktiven. Besonders gespannt dürfen die Besucher auf das Fahrerfeld bei den U15-Schülerinnen sein. Nicht nur die Anzahl von 50 gemeldeten Mädchen überrascht, auch das sportliche Niveau lässt aufhorchen. „Aufgeboten ist die Creme de la Creme der bundesdeutschen Schülerinnen. Zu ihnen zählen die ersten sechs der deutschen Straßenmeisterschaften sowie die Top-Fahrerinnen der Deutschen Meisterschaften im Omnium und Madison“, verrät die Sportliche Leiterin Heike Schramm.
Seit zwei Jahren rollt die Ostthüringen Tour Anfang Herbst, am Ende der Straßensaison. Die Verlegung von Ende April auf einen späteren Termin in der Saison, war jedoch terminlich äußerst schwer zu realisieren. Gewinner von der erfolgten Terminänderung sind wohl die Jüngsten. „Im Frühjahr war es für die U11-Starter schon manches Mal ein Kraftakt, ein Rennen über drei Tage zu bestreiten. Die Jungen und Mädchen standen ja noch am Anfang und gingen als Anfänger an den Start. Im Herbst haben sie dann schon fast eine ganze Saison in den Beinen, haben Erfahrungen gesammelt und auch schon manchen Erfolg eingefahren“, sagt Heike Schramm und hat dabei auch den sportlichen Wert für die Aktiven im Blick.
Für so manchen der Teilnehmer war es nicht selten auch das erste Mal, einen Geschicklichkeitsparcours zu meistern und dann noch mit Tempo. Mit Prolog auf einer kurzen Runde, Geschicklichkeitsfahren für die U11 und U13 sowie Einzelzeitfahren für die U15w, einem Rundstreckenrennen auf der flachen Strecke und zum Schluss dem etwas profilierten Straßenrennen bietet die Tour alles, was zur Ausbildung von heranwachsenden Radsportlern gehört.
Ein wichtiger Faktor bei der Ostthüringen Tour ist, dass in allen Altersklassen die Jungs und Mädchen bei getrennten Rennen am Start sind. In der Wettkampfpraxis ist das nicht immer möglich, weiß Heike Schramm, da die Starterfelder bei den Mädchen oftmals zu klein sind. Dennoch ist es für viele Mädchen ein Ansporn, mit Älteren oder gar mit den Jungs gemeinsam zu starten. Zu ihnen gehört die Geraerin Enie Böttcher, die beim gastgebenden Verein als Hoffnungsträgerin für einen Podestplatz in der U13w gilt. In Thüringen ist sie derzeit das Top-Mädchen, die auch die männliche Konkurrenz nicht scheut. „In Thüringen kennen wir uns untereinander, wissen wo die Stärken und Schwächen der Konkurrenz liegen. Auch im Vergleich mit anderen außerhalb von Thüringen konnte ich Erfahrungen sammeln. Doch jetzt, wo von überall her Sportler kommen, ist das etwas anderes. Und dann ist es ja nicht nur ein Wettkampf, sondern es sind gleich drei Tage“, erzählt die 12-Jährige und denkt dabei an ihr erkämpftes U11w-Nachwuchstrikot 2019 sowie an ihre Schwester Gwen, die 2017 die Ostthüringen Tour in der Altersklasse U11w gewinnen konnte.
In den Etappenorten Gera, Silbitz und Münchenbernsdorf stehen die Organisatoren in den Startlöchern und freuen sich auf das Nachwuchs-Radsport-Highlight, welches dann auch mit Laufradrennen und Kids-Cup den künftigen Tour-Startern eine Bühne bietet. (rs)